Für Therapeuten

Verfahren

Was ist ISTDP?

Die ISTDP ist ein emotions- und übertragungsfokussiertes psychotherapeutisches Verfahren auf Grundlage der Psychoanalyse.
Die Arbeit in der Übertragungsbeziehung, die Auflösung von Widerständen und deren Manifestationen im Hier und Jetzt der therapeutischen Situation sind bekannte analytische Interventionen. Es gibt jedoch auch deutliche Unterschiede zur klassischen psychoanalytischen Technik: Zum einen steuern wir wesentlich mehr den Prozess mit Fokus auf die unbewussten Gefühle und Impulse; zum anderen streben wir die Auflösung neurotischer Übertragungen zum Ende jeder Sitzung an.
Durch passgenaue Interventionen erreichen wir schon zu Beginn der Stunde eine intensive Aktivierung der Übertragungsdynamik und damit auch der unbewussten Affekte. So gelingt häufig bereits im Erstinterview ein Zugang zu den abgewehrten pathogenen Gefühlen bzw. Traumata, deren transformatorische Auflösung zu einer raschen und deutlichen Symptomreduktion führt.
Durch die konsequente Förderung der bewussten und unbewussten therapeutischen Allianz steigen die gemischten Übertragungsgefühle und die Widerstände der PatientIn an. Dadurch wird die PatientIn mit ihren Abwehrmechanismen vertraut, erkennt deren destruktive Kraft und überwindet diese in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit der TherapeutIn. Während des gesamten Prozesses achten wir genau auf die Angst- und Affekttoleranz der PatientIn und richten unser therapeutisches Vorgehen danach aus.
Ein erfolgreiches Therapieergebnis zeigt sich in:

der gesteigerter Angst- und Affekttoleranz,

dem Aufgeben destruktiver Abwehrmechanismen zugunsten reiferer Mechanismen,

dem adäquateren und differenzierteren Umgang mit Gefühlen,

der Fähigkeit, sich und anderen Erfolg und gute Beziehungen zu gönnen und

der Versöhnung mit den Introjekten und Bezugspersonen der Vergangenheit.

Ziele der ISTDP sind daher neben der Symptomreduktion vor allem multidimensionale Strukturveränderungen.

ISTDP dient zur Behandlung eines breiten Spektrums neurotischer Symptom- und Persönlichkeitsstörungen sowie somatoformer Störungen und PTBS.

Die Wirksamkeit der ISTDP wurde in zahlreichen wissenschaftlichen Studien belegt.

Ausbildung

Die Ausbildung gliedert sich in einen Grund- und einen Aufbaukurs. Die TeilnehmerInnen melden sich zur Teilnahme für jeweils ein Jahr in einer festen Gruppe an. Der Grundkurs dauert 2 Jahre und besteht aus fünf Veranstaltungen pro Jahr, die jeweils Freitag und Samstag stattfinden. Der Aufbaukurs findet derzeit an fünf Sonntagen sowie an zusätzlichen Freitags- und Samstagsterminen statt. Zusätzlich werden Supervisionsmöglichkeiten, Live-Supervisionen und Selbsterfahrung angeboten. Ausführliche Beschreibungen finden Sie in der Ausbildungsordnung unseres Institutes (in Arbeit).
Was Andere Sagen

Erfahrungsberichte

Simone Piechotka

``Die ISTDP-Ausbildung forderte und fordert mich als Therapeutin und Mensch auf vielen Ebenen.``

Sie brachte mich in Berührung mit intensivsten Gefühlen, denen anderer Menschen, Patienten und meinen eigenen. Diese Ausbildung kann man nicht halbherzig machen oder nebenbei, sie verändert einen. Abseits von kognitiven Wegen kommt Licht ins Dunkel. Als Therapeutin bin ich mit der ISTDP immer öfter am Kern der Probleme der Menschen die zu mir kommen und kann schöne Entwicklungen begleiten. Als Mensch bin ich gewachsen und sehr bereichert.

Dipl.-Psych. Antje Gaudig

``Besonders beeindruckend war für mich am Anfang und ist es jetzt auch immer wieder, wie schnell man zum eigentlichen Problem kommt, mit welcher Tiefe schon im Erstgespräch gearbeitet werden kann.``

Im Einführungskurs reagierte ich selbst mit der Mobilisierung von Angst, was ich gut fand, weil mir das sagte, dass da ja was angestoßen wird und dadurch was gut werden kann.
Der Gruppenzusammenhalt ist enger als in anderen Kursen. So wie schnell mehr Nähe zum Patienten entsteht, entsteht auch schnell mehr Nähe zu den Kollegen.
So änderte sich bei mir dann auch schnell die Tiefe in den Therapien. So langweilige, zähe Verläufe wie früher habe ich kaum noch.
Ich fühle mich auch in meinem ``therapeutischen Blick`` gestärkt, verstehe schneller, was läuft, was der Pat. macht, erkenne die Abwehr besser, fühle mich dadurch viel sicherer, auch abgegrenzter vom Patienten, lasse mich nicht mehr so sehr verwickeln.
Besonders gefällt mir das genaue Hinschauen, wie der Patient kommt. In der Vergangenheit hatte ich wohl diese entscheidenden Minuten/Momente einfach übersehen. Jetzt ist es manchmal wie ein Schatz, den man nur am Anfang der Stunde gleich finden sollte, was dann den Verlauf der Stunde bereichert.
Aber ich finde die Arbeit auch anstrengend, fordernd. Wenn ich kränklich bin, merke ich deutlich schlechte Leistungen bei mir, weil ich dann eben nicht mehr richtig hinschaue, sondern mit mir zu tun habe.
Ich fühle mich durch die Methode der Destruktivität der Patienten nicht mehr ausgeliefert, kann klarer auftreten und doch empathisch sein.
Faszinierend ist, wie deutlich bzw. offensichtlich hier wird, wenn die eigenen Neurose den Fortschritt der Therapie hemmt.

Dr. med. Eik Niederlohmann

``Durch die ISTDP habe ich endlich Interventionen in der Hand, die ich im psychiatrischen Alltag einsetzen kann. Dank schnellem Beziehungsaufbau und effektiver Anspannungsregulation verlaufen die Behandlungen für beide Seiten zufriedenstellender.``

Siang Be

`` Die ISTDP hat meinen Blick auf psychische Probleme und Veränderungsprozesse stark verändert. Als Systemischer Therapeut war ich viele Jahre auf der Suche nach psychotherapeutischen Ansätzen, die ihren Fokus auf das emotionale Erleben und auf Veränderungsprozesse, die auf einer tieferen strukturellen Ebene stattfinden, legten.``

Inspiriert, aber auch irritiert von einem von Allan Abbass gezeigten Video über seine Arbeit mit einem Patienten auf einem internationalen Kongress („Emotion Revolution” in Norwegen) meldete ich mich zu einem Einführungskurs ISTDP an.
Vor allem die in diesem ersten Kurs von der Dozentin dann gezeigten Videos über Therapie-Sitzungen von haben mich fasziniert und von der Vorgehens- und Wirkungsweise der ISTDP überzeugt. Anders als in anderen psychotherapeutischen Ansätzen wird nicht nur Empathie, sondern auch Konfrontation als therapeutische Haltung praktiziert, um sowohl Druck auf den Widerstand als auch eine Stärkung von unbewusster therapeutischer Allianz zu bewirken. Die ISTDP-Weiterbildung unterscheidet sich deutlich von anderen Weiterbildungen, vor allem dadurch, dass Wissen anhand von audiovisuelle Aufzeichnungen von Sitzungen, sowohl der Lehrenden wie auch der Lernenden, vermittelt wird und so die Veränderung von Emotionen von Minute zu Minute beobachtet, wie erlebt werden kann. Durch ihre in der Psychoanalyse begründete Theorie, d.h. mittels theoretischer Konstrukte/Unterscheidungen anders beobachten zu lernen, sind für mich die durch meine vorherigen anderen therapeutischen Weiterbildungen marginalisierten bzw. exkommunzierten Konzepte wie ua. neurotische Störungen, Widerstand, Abwehrmechanismen, Übertragungsgefühle, die Erschließung des Unbewussten, wahrnehmbar, erlebbar und lebendig geworden.
Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich gegen Ende meiner beruflichen Laufbahn die ISTDP bei den dresdner DozentInnen, welche uns Lernende fachlich kompetent, engagiert und authentisch als Rollenmodell begleiten, lernen kann. Die ISTDP verändert nicht nur meine Praxis, sondern auch meinen Blick auf Menschen, auf Beziehungen, auf das Leben und auf mich.
Eindrücke

ISTDP-Ausbildung in Dresden

Dipl.-Psych. C. Voelckel

``Seit gut einem Jahr bin ich Teil der Ausbildungsgruppe ISTDP Dresden. Meine therapeutische „Herkunft“ liegt in der Tiefenpsychologie, die ich als Verstehensgrundlage für psychische Probleme und Symptome sehr nützlich finde. Dennoch war ich immer auf der Suche nach mehr Effizienz für therapeutische Veränderungsprozesse, da diese im praktischen Therapeutenalltag doch oft langwierig waren und viel Ausdauer verlangten. Motiviert durch eine Freundin kam ich zur ISDTP nach Dresden, wobei es zunächst die Möglichkeit gab, über einen Einführungskurs einen Einblick in die Theorie und therapeutische Arbeit zu erhalten.
Und diese gestaltet sich doch um Einiges anders, als ich es bisher kannte. Psychodynamische Zusammenhänge und Übertragungsprozesse werden viel offener und direkter genutzt, deutlich mehr auf das innere Erleben von Emotionen fokussiert und auch körperliche Prozesse gut mit einbezogen, wodurch die Arbeit intensiver und lebendiger wird und positive Veränderungen schneller und tiefgreifender möglich werden. Überzeugend ist für mich auch, dass sich in das theoretische Grundgebäude effektive Wirkmechanismen aus verschiedenen therapeutischen Schulen gut integrieren lassen bzw. bereits Teile des therapeutischen Vorgehens sind. Das wird durch die Ausbildung in Dresden gut erfahrbar, denn das Hauptaugenmerk liegt auf einer sehr praxisnahen Vermittlung von Methoden für eine möglichst effektive Hilfe für Patienten. Die im Mittelpunkt stehende Arbeit mit Videoaufzeichnungen gibt einen so direkten Einblick in die therapeutische Arbeit, wie ich es bisher nicht erlebt habe. Diese offene, im Hinblick auf therapeutische Prozesse und Methoden extrem transparente Haltung ermöglicht eine sehr ehrliche, annehmende, für konstruktive Kritik und inhaltliche Erweiterungen immer aufnahmebereite Atmosphäre des gemeinsamen Lernens auf Augenhöhe. Und sie schafft einen sicheren Rahmen, dass verbunden mit den therapeutischen Prozessen aus Videos, Übungen und Rollenspielen auch Selbsterfahrungsanteile gut aufgefangen werden können. Die Klarheit und Transparenz gilt im Übrigen auch für den Umgang mit Patienten, was ich sehr schätze. Natürlich tragen auch die netten Kollegen, die Überschaubarkeit der Gruppengröße, das angenehme Ambiente und die wunderbare kulinarische Verpflegung dazu bei, dass ich mich auf die Kurse immer sehr freue. ISTDP zu lernen ist m.E. eine anspruchsvolle, da auch sehr verantwortungsvolle Aufgabe, die ich bisher als sehr lohnend für die alltägliche Arbeit, aber auch für die persönliche Weiterentwicklung erlebe.``

Dr. Dipl. Psych. Jeannette Meißner

``Als Verhaltenstherapeutin habe ich mich immer vor allem auch einem Vorgehen verpflichtet gefühlt, dass auch auf wissenschaftlich fundierten Füßen steht. Über die Jahre habe ich gerne viele Verfahren hinzu gelernt, auch aus den analytischen, humanistischen, systemischen Ansätzen begründete Ansätze, die mein praktisches Tun hilfreich formten, damit ich meinen Patienten bestmöglich helfen kann.
Die ISTDP bildet für mich im Konzept, im Herangehen und in der Haltung eine kluge Synthese aus dem bisher Gelernten: das direkte ehrliche und unumwundene Fokussieren auf die direkt sichtbaren Verhaltensweisen im Jetzt, damit den Patienten auch wirklich in einer sicheren und haltgebenden Atmosphäre bewusst wird und direkt erlebbar, was zu Schwierigkeiten anhaltend führt, die präzise Arbeit in der Begegnung der Übertragungsbeziehung nutzend. Das Überwinden von intrapsychischer Angst/Scham und Durcharbeiten von heftigen Emotionen in den tiefen unbewussten Schichten, damit eine Auflösung alter emotional aufgeladener Erinnerungsspuren geschehen kann und damit eine innere Versöhnung langfristig Heil bringt. Nachdem ich auf einem Kongress die Arbeit von Allan Abbass sah, war ich fasziniert und ambivalent, auch abgeschreckt. Es hat mich jedoch nicht losgelassen. Ich habe mich dann bewusst für die Ausbildung bei Frau Hänsch in Dresden entschieden, weil mich ihre therapeutische Arbeit zutiefst beeindruckt in ihrer Präzision und Unerschrockenheit, im Umgang mit auch schwierigsten Therapiesituationen und den anrührenden Ergebnissen. Die Ausbildung erlebe ich als enorm bereichernd, das beständige Lernen durch unterschiedlichste Therapievideos, das Selbsterleben, das aufrichtige und herzliche kollegiale Miteinander, das offene Zeigen eigener Schwierigkeiten, wir alle im selben Boot, Patienten, die eingeladen werden und mit denen gemeinsam deren Video nachbesprochen wird, die Möglichkeit von Life-Behandlungen von Patienten mit Expertenbegleitung. Die für diese Arbeit besonders notwendige umfassende Selbsterfahrung zeigt mir, wie wichtig es auch für mich ist, durch alle eigenen Schichten durchgearbeitet zu haben, um bestmöglich für meine Patienten präsent zu sein. Angstfrei mit Blick auf deren unbewusste Emotionen und Geschichten vorzugehen, die in der Tiefe der Seele mit mörderischer Wutqualität, tiefstem Schmerzerleben aufgeladen sind. Diese Emotionen unerschrocken durchzuarbeiten, mit tiefer Wertschätzung für die Einzigartigkeiten meiner Patienten und deren heilsamen Kräften und damit echter Mitmenschlichkeit auf Augenhöhe.``

D. Wagner

``Das Besondere an der Ausbildung in ISTDP ist für mich die präzise Analyse und Arbeit an den Widerständen, was den therapeutischen Prozess sehr intensiv gestaltet und womit über kognitive Einsichten hinaus ein starkes Erleben tief abgewehrter Affekte möglich wird. Insbesondere Patienten mit schwerwiegenden Widerständen und bisheriger Therapieresistenz können so nach meiner Erfahrung dennoch in einen förderlichen therapeutischen Prozess geführt werden.
Die Ausbildung erlebe ich sehr intensiv in ihrer Mischung aus wertvollem theoretischen Input, Analyse von Videomaterial, Rollenspiel und Selbsterfahrung in einer lebendigen, offenen und wertschätzenden Atmosphäre, in der es auch jederzeit möglich ist, sich mit eigenen Schwierigkeiten bei Patientenbehandlungen einzubringen.
Seit der Teilnahme an der Ausbildung in ISTDP erlebe ich die eigenen Patientenbehandlungen intensiver und befriedigender, was die Freude an der therapeutischen Arbeit verstärkt hat.``

Sandra S.

``Das Besondere an der Ausbildung in ISTDP ist für mich die präzise Analyse und Arbeit an den Widerständen, was den therapeutischen Prozess sehr intensiv gestaltet und womit über kognitive Einsichten hinaus ein starkes Erleben tief abgewehrter Affekte möglich wird. Insbesondere Patienten mit schwerwiegenden Widerständen und bisheriger Therapieresistenz können so nach meiner Erfahrung dennoch in einen förderlichen therapeutischen Prozess geführt werden.
Die Ausbildung erlebe ich sehr intensiv in ihrer Mischung aus wertvollem theoretischen Input, Analyse von Videomaterial, Rollenspiel und Selbsterfahrung in einer lebendigen, offenen und wertschätzenden Atmosphäre, in der es auch jederzeit möglich ist, sich mit eigenen Schwierigkeiten bei Patientenbehandlungen einzubringen.
Seit der Teilnahme an der Ausbildung in ISTDP erlebe ich die eigenen Patientenbehandlungen intensiver und befriedigender, was die Freude an der therapeutischen Arbeit verstärkt hat.``

A.G.. Verhaltenstherapeutin

``Ich kann nur sagen, dass die ISTDP-Ausbildung meine Arbeit mit Patienten und auch mein eigenes Leben ungemein bereichert hat. Ich habe das Gefühl, dass ich meinen Patienten nun nochmal ein großes Stück hilfreicher sein kann, Schwierigkeiten zu bewältigen und längerfristig etwas im Leben zu verändern. Destruktive Mechanismen in der Therapie kann ich deutlich besser wahrnehmen und gemeinsam mit dem Patienten aus dem Weg räumen, sodass wir beide einen möglichst guten Zugang zu unseren Fähigkeiten haben, um tiefgreifende Veränderungen zu ermöglichen. Ich möchte es nicht missen, die ISTDP für mich entdeckt zu haben.``

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